Unsere Mission in der Schweiz

Die gröss­te Grup­pe der Mit­glie­der der Mis­si­ons­ge­sell­schaft Beth­le­hem lebt und ar­bei­tet heu­te in der Schweiz. Die Prä­senz im Hei­mat­land der SMB ist ver­teilt auf vier ver­schie­de­ne Or­te: Im­men­see, Frei­burg, Lu­zern und di­ver­se Aus­sen­pos­ten.

Ihren Anfang nahm die Missionsgesellschaft Bethlehem SMB 1895 nicht in Immensee, sondern im nahen Meggen im Kanton Luzern. Ein Jahr später zogen die Mitglieder der SMB an den heutigen Standort im Kanton Schwyz, auf eine Anhöhe zwischen dem Vierwaldstättersee und dem Zugersee. Von dort aus zogen in der über hundertjährigen Geschichte der SMB hunderte Bethlehemmissionare hinaus in andere Orte der Schweiz und der Welt.

Das Mutterhaus in Immensee

Die rund 30 Priester- und Brüdermissionare im Mutterhaus verwirklichen ihren missionarischen Auftrag in verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereichen. Von hier aus nehmen Priester pastorale Einsätze in verschiedenen Schweizer Pfarreien wahr. Sie leisten damit einen Beitrag zur missionarischen Bewusstseinsbildung in den Gemeinden. Die SMB-Mitglieder wirken aber auch in Administration, Bibliothek, Sakristei und in vielen weiteren Diensten, die für das Zusammenleben der Gemeinschaft notwendig sind.

In der dritten Lebensphase der Mitglieder kommen auch die Hobbys zum Zug, die davor im fordernden Missionseinsatz oft zu kurz kamen. Einige entdecken bei sich künstlerische Fähigkeiten, beispielsweise im Malen oder in der Fotografie. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die betagten Missionare, die nach vielen Einsatzjahren in Afrika, Asien und Nord- und Südamerika professionelle Pflege und Betreuung erhalten. Ihre missionarische Berufung erhält nun eine besondere Note. Sie tragen Arbeit, Sorgen und Probleme der im Ausland tätigen Mitbrüder im Gebet mit. Die Missionare, denen Alter und Krankheit Grenzen setzt, sehen sich in die Rolle der heiligen Theresia von Lisieux versetzt. Ihr missionarisches Apostolat besteht im Gebet und im Ertragen ihrer Leiden.

Einen kleinen Einblick in die Geschichte des Mutterhauses, inklusive des Gymnasiums, der Lehrbetriebe und des Seminars erlaubt die folgende Bildgalerie:

Das Anwesen Torry in Freiburg

Nach ihrem ersten Generalkapitel 1934 beschloss die Missionsgesellschaft Bethlehem in Freiburg eine «apostolische Schule» zu eröffnen, um besser Mitglieder in der französischsprachigen Schweiz zu gewinnen. Zu diesem Zweck kaufte sie der etwas erhöht über der Stadt befindende Gutshof«Grand Torry» mit einem Herrschaftshaus, einem Bauernhof und Ackerland. Man sah vier Schulklassen vor. Danach konnten die Schüler ihr Studium im Gymnasium in Immensee und anschliessend im Missionsseminar Schöneck in Emmetten im Kanton Nidwalden fortsetzen.

Das Haus Torry kam bald an seine Grenzen

Am 20. September 1938 hatte der Direktor der Schule, Pater August Jenny,  die Freude, die ersten Schüler in Torry aufzunehmen. Das Schuljahr schloss im Sommer 1939 mit sechs Schülern. Im Herbst 1942 konnten die ersten drei «Torryaner» ihr Studium in Immensee fortsetzen. Drei Jahre später machten zwei von ihnen die eidgenössische Matura und traten ins SMB-eigene Seminar Schöneck in Emmetten ein, um dort das Noviziat sowie das Philosophie- und Theologiestudium zu absolvieren.

Schon vor der Eröffnung der apostolischen Schule im Jahre 1938 baute die Missionsgesellschaft das Haus Torry um, damit es etwa zwanzig Schüler aufnehmen konnte. Seit 1950 begann sich allmählich der Platzmangel bemerkbar zu machen. So beschloss man im Jahre 1956, das Haus zu vergrössern. Die vorgesehenen Arbeiten wurden den Freiburger Architekten Cuony und Anthonioz anvertraut, das Bauunternehmen Piantino führte sie aus.

Das Haus Torry der Missionsgesellschaft Bethlehem oberhalb der Stadt Freiburg.

Die Arbeiten für den Ausbau begannen im darauffolgenden Juli. Gebaut wurde ein neuer Flügel mit Kapelle, ein Speisesaal, verschiedene Klassenzimmern und ein Schlafsaal. Auch wurden ein Spielplatz und ein Spielraum hergerichtet. Beim Schulanfang im September konnten die Schüler schon die neuen Räume benützen. Am 10. Dezember 1956 wurde der Hauptaltar der Kapelle von Bischof François Charrière geweiht.

Die Blütezeit war nur kurz

Im Herbst 1966 gab es eine bedeutende Änderung: Die 3. und 4. Klasse wurde aufgehoben. Es blieben somit nur noch zwei Klassen mit dem Programm einer Sekundarschule. Das Internat bestand weiter, doch nahm man jetzt auch externe Schüler auf. Dadurch wurde es möglich, Mitglieder freizustellen, was der Mission in Haiti zugute kam.

Weil die Anwerbung von neuen Schülern immer schwieriger wurde, schloss man die Schule im Frühling 1972. Während 34 Jahren hatte sie etwa 250 Schüler aufgenommen, von denen 36 ihr Studium in Immensee fortsetzten. Während dieser Zeit gehörten 31 Mitglieder der SMB, fünf Diözesanpriester und 23 Laien zum Lehrkörper. Die einen übten ihre Tätigkeit während mehrerer Jahre aus, andere nur gelegentlich oder mit einem Teilpensum. Etwa zehn Mitglieder der Missionsgesellschaft Bethlehem lebten während ihres Studiums an der Universität Freiburg als Gäste im Torry.

Neue Zweckbestimmung

Nach der Schliessung der Schule bekam das Haus eine neue Zweckbestimmung. Die Redaktion der Zeitschrift «Bethléem» und das Büro für die Gönnerinnen und Gönner wurden von Immensee nach Freiburg verlegt.

Ein Flügel des Hauses wurde an die École de la Foi für Zimmer für Universitätsstudenten, vor allem aus der Dritten Welt, vermietet. Gleichzeitig begann die Missionsgesellschaft, erwachsene Laien anzuwerben, die in ihren Missionsgebieten einen Einsatz leisten konnten. Etwa zwanzig Personen wurden entsprechend vorbereitet und nach Übersee gesandt.

Weitere Informationen

Präsenz mit Aussenposten

Neben den beiden Standorten Immensee und Freiburg sowie dem Ende der 1960er-Jahre aufgegebenen Missionsseminar in Emmetten war und ist die Missionsgesellschaft mit diversen Aussenposten in der ganzen Schweiz präsent. Die Mitbrüder auf Aussenposten haben je ihre eigene Geschichte, die meisten von ihnen waren früher in andern Kontinenten tätig. Ihre vielfältige Präsenz trägt zur Aufrechterhaltung des Beziehungsnetzes in der Schweiz bei.

Veranstaltungen
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