Unsere Mission in Simbabwe

Das frü­he­re Rho­de­si­en und heu­ti­ge Sim­bab­we ist das zwei­te Mis­si­ons­ge­biet, das der Mis­si­ons­ge­sell­schaft Beth­le­hem an­ver­traut wur­de und das ers­te auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent. Im Ok­to­ber 1938 ka­men die ers­ten Beth­le­hem­mis­sio­na­re an. Ins­ge­samt wa­ren seit­her 130 Mit­glie­der dort tä­tig.

1937 startet die Jesuitenmission einen Aufruf an andere Missionsgesellschaften zur Mitarbeit im damaligen Rhodesien. Der damalige Generalobere Pietro Bondolfi antwortet in einem Brief, dass man in den nächsten fünfzehn Jahren mindestens dreissig Priester entsenden könne, falls gewünscht gar das Doppelte.

Ein halbes Jahr später, im Oktober 1938, trifft eine kleine Pioniergruppe aus Immensee im damaligen Salisbury (heute Harare) ein – der Grundstein für die zweite Auslandsmission der SMB ist gelegt. Wenig später reisen weitere Bethlehem-Missionare an, gerade noch rechtzeitig vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.

32 Mitglieder ziehen mit künftigem Bischof los

Wegen des Krieges verzögert sich die Abtrennung der Immenseer von den Jesuiten als eigenständige Mission. 1947 ziehen dann aber 32 Mitglieder der SMB unter der Leitung von Alois Häne in die heutige Provinz Gweru und bauen dort ihre Präsenz auf, welche bis heute anhält. In den folgenden Jahren errichten die Missionare dank tatkräftiger Unterstützung fachlich starker Brüder-Missionare zahlreiche Gebäude in verschiedenen Orten.

Impressionen aus früheren Jahren

Die grösste Auslandsmission der SMB setzt ihren Schwerpunkt lange auf das Vermitteln von Bildung an die Lokalbevölkerung. Der Zeitpunkt dafür ist ideal: Die damalige Kolonialregierung lanciert gleichzeitig ein Schulprogramm, und die Afrikaner selbst verspüren einen grossen Drang nach Schulbildung. So entsteht durch die SMB nicht nur ein Netz von Primarschulen in der Provinz Gweru, sondern später auch Mittelschulen, Lehrerseminare und Spezialschulen (für körperlich beeinträchtigte oder schwer erziehbare Kinder und Jugendliche).

Neben den Volksschulen initiieren die Missionare mehrere von ihnen geführte Ausbildungsstätten für Erwachsene und bilden darin Frauen und Männer in unterschiedlichen Handwerksberufen und in Haushaltslehre aus. Zusammen mit Schwesterngemeinschaften und Fachärzten bauen sie in fast allen Stationen Gesundheitsposten sowie vier Spitäler und ein Tuberkulosesanatorium auf.

Unabhängige Stimme in den Kriegswirren

Mit der Catholic Mission Press bauen die SMB-Missionare zusammen mit den Kanisiusschwestern aus Fribourg 1958 eine katholische Druckerei auf, die 1963 in Mambo Press umbenannt wird und fortan auch nicht religiöse Schriften publiziert und mit Buchhandlungen in Gweru, Harare und Masvingo präsent ist. In den 60er-Jahren produziert die Mambo Press die ersten beiden Filme in der Sprache der Shona, die heute etwa siebzig Prozent der Bevölkerung Simbabwes bilden. Bis 1990 steht die Druckerei unter der Leitung der SMB; sie existiert heute noch.

Impressionen der Visitation des Generalrates 2015

Der Mambo Press wird im Unabhängigkeitskrieg in den späten 70er-Jahren eine besondere Rolle zuteil: Mit Zeitschriften wie «Moto» oder «Kristo» verleihen die Missionare der Befreiungsbewegung zusehends eine Stimme. Doch damit geraten sie noch stärker zwischen die Fronten der rhodesischen Sicherheitskräfte und der verschiedenen Guerillagruppen. Zahlreiche Kirchen und Gebäude der Mission werden geplündert und zerstört, mehrere SMB-Mitbrüder erleiden einen gewaltsamen Tod. Trotz allem harren die Missionare bei der schwer geprüften Bevölkerung aus und stehen ihnen bei.

Die Mission wird zur Präsenz im Alter

Heute leben noch fünf Priester der Missionsgesellschaft Bethlehem im Regionalhaus in Gweru. Den missionarischen Auftrag, den sie alle als einen lebens-langen Auftrag verstehen, leben sie als missionarische Präsenz im Alter weiter. Sie betrachten sich als Teil der lokalen Kirche, die sie mitaufgebaut haben. Die Mission in Simbabwe steht damit sinnbildlich für das Leitbild der SMB: Aufbau von Ortskirchen, Einsatz für Arme und Benachteiligte, Bildungsarbeit, interreligiöser und interkultureller Dialog, Einsatz auf Ablösung hin.

Aktuelles

«Korn, das in die Erde fällt»

Die Missionsgesellschaft Bethlehem war oft in Einsatzgebieten mit schwierigen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen tätig. Ihre Mitglieder standen auf der Seite der örtlichen Bevölkerung und teilten so auch deren Schicksal. Das konnte im Extremfall bedeuten, das Leben hinzugeben.

Verfasst am 18.09.2024
Der Küssnachter Cornel Dober wurde 1969 auf dem Weg zu einer Krankensalbung in Simabwe ermordet.

Cornel Dober SMB (1927-1969) – vor 55 Jahren ermordet

Der Text über Cornel Dober ist ein Vorabdruck aus der Kleinen Schrift «Korn, das in die Erde fällt. Sie gaben ihr Leben für andere» der Missionsgesellschaft Bethlehem, die bald erscheinen und im nächsten «Austausch» vorgestellt wird.

Verfasst am 03.06.2024

Kulturreise nach Simbabwe: zwischen Safari und Mission

Vom 1. bis 12. April 2024 besuchte GO Ludovic Nobel zusammen mit neun weiteren Personen aus der Schweiz Simbabwe. Auf dieser Reise lernten sie die natürliche und kulturelle Vielfalt des Landes sowie seine Ortskirche kennen, die tief mit dem Engagement der SMB verbunden ist.

Verfasst am 03.06.2024

Pater James (Jakob) Bernet in Maria Chiedza beigesetzt

Der verstorbene Pater James (Jakob) Bernet wird für seine Taten der Nächstenliebe, der Förderung der Bildung und für die Unterstützung der Armen in Erinnerung bleiben, während seine sterblichen Überreste in Maria Chiedza beigesetzt wurden.

Verfasst am 03.05.2024