Abschied von Eugen Birrer (* 29.6.1941; † 6.7.2019), Bethlehemmissionar SMB.
Lebenslauf
geboren | 29. Juni 1941 |
Priesterweihe | 30. März 1969 |
Werbedienst SMB | 1969 – 1972 |
Missio Fribourg | 1972 – 1974 |
Informationsdienst 3. Welt / Erklärung von Bern | 1975 – 1977 |
Terre des Hommes | 1977 – 1979 |
UNHCR: in verschiedenen Ländern | 1980 – 1990 |
Flüchtlingsdienst der Jesuiten, Kenia | 1991 – 2019 |
verstorben | 6. Juli 2019 |
Bericht von Peter Baumgartner, Nairobi
Ja, es war eine würdige, schöne Feier zu Eugens Abschied. Die Kirche in Kangemi war voll, viele Pfarreiangehörige erwiesen Eugen ebenso die letzte Ehre wie verschiedene Organisationen der Flüchtlingshilfe, die in den letzten 20 Jahren immer wieder auf Eugens Unterstützung hatten zählen können. Die Schweizer Botschaft war vertreten, Comundo (durch die Leiterin der Organisation in Kenia), das UNHCR, die katholische Flüchtlingshilfe und einige Organisationen mehr. Das Gentiana Development Network, das Eugen 2005 mitgründen half und heute die Besitzerin der Gentiana Primary School und der Technikerschule ist, sandte die beiden Schulleitungen und mich (ich bin der Chairman des Networks). Der Pfarreirat in corpore und all jene Katholiken waren vertreten, die vor mehr als zehn Jahren die katholische Pfarrei Flawil besuchten. Die Primarschule «St. Josef the Worker» war mit ein paar Dutzend Kindern anwesend, Eugen hatte der Schule ein Bohrloch gebaut und einer ganzen Reihe von Kindern dieser Schule die nächst höhere Secondary School finanziert. In einer fast 18-stündigen Reise war auch Heini Dommann aus Marsabit rechtzeitig zur Messe angekommen, er war vor mehr als 30 Jahren im Auftrag des Interteams nach Marsabit ausgewandert, um dort das Technikum aufzubauen.
«Es gibt Millionen von Flüchtlingen, aber wenn ich auch nur einem Einzigen das Leben retten und ihm zu einer neuen Heimat verhelfen kann, dann hat sich mein Einsatz gelohnt.»
Als sozusagen der offizielle nächste Verwandte wurde ich von sehr vielen Menschen der Pfarrei begrüsst, die mir von irgendwelchen Hilfeleistungen Eugens erzählten; oft lagen diese Jahre zurück, aber sie hatten Eugen nicht vergessen. Als ich mit all diesen Leuten sprach und sie mir kurze Begebenheiten zu Eugen erzählten, ging mir erneut diese Zwiespältigkeit Eugens auf, die mir in den 25 Jahren, in denen ich mit Eugen zu tun hatte, so oft aufgefallen war: Auf der einen Seite starrsinnig bis zum Gehtnichtmehr, abweisend und manchmal verletzend – gerade mit Leuten, die ihm näher und oft auch nahe standen; auf der anderen Seite aber ein Mann, der grosszügig Menschen half, die in Not waren.
Anwesend waren auch 12 Priester, unter ihnen sämtliche Priester der Jesuitengemeinschaft, ferner Pater Peter Meienberg und auch Luigi Clerici. Die Messe hielt Father Calisto Nyagilo, der den Kardinal vertrat, zusammen mit den beiden Pfarreipriestern. Es war ein schönes Requiem. Der Chor machte seine Sache sehr gut. Es war ein Lied, das Eugen sich wünschte:
I, the Lord of sea and sky
I have heard my people cry.
All who dwell in dark and sin,
My hand will save.
I have made the stars of night
I will make their darkness bright
Who will bear my light to them?
Whom shall i send?
Here am I, Lord. Is it I, Lord?
I have heard you calling in the night.
I will go, LORD, if you lead me
I will hold your people in my heart.