Im Mai fand in der Diözese Hualian in Taiwan ein von der SMB organisiertes Pastroalseminar mit 19 Teilnehmenden statt.
Vom 19. bis 30. Mai 2014 nahmen 19 pastorale Mitarbeitende der Diözese Hualian an einem Workshop teil mit dem Motto: «In der Gemeinschaft Christus begegnen». Es war einer von ca. dreissig Kursen, die Rita Chen Baumann im Auftrag der Region Taiwan für Seelsorger und Seelsorgerinnen aus dem chinesischen Raum durchgeführt hat. Sechs dieser Kurse wurden an der Furen Universität in Taipei, acht in Singapur, drei in Immensee, sechs in Heiligkreuz LU und drei in China selber durchgeführt.
Nachdem wir 2010, auf Bitte des Bischofs, einen Kurs in der Diözese Xinzhu in Taiwan erfolgreich durchgeführt hatten, wollten wir auch der Diözese Hualian einen solchen Kurs nicht vorenthal- ten, wo seinerzeit über 30 SMB-Mitglieder tätig waren.
Zuerst waren die Teilnehmenden etwas skeptisch, denn sie hatten noch nie von Kommunikativer Theologie gehört und wurden bis anhin auch nicht mit Weiterbildung verwöhnt. Weihbischof Tseng der auch am Kurs teilnahm, war überrascht, keinen festen Zeitplan zu bekommen, merkte dann aber bald, dass der Inhalt der Einheiten, laufend an die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst wurde.
Bei vielen Übungen konnte Jeder/Jede sich sein/ihr Gegenüber selber auswählen. Die meisten kannten sich zwar schon, kamen aber vielleicht zum ersten Mal zu einem persönlichen Austausch zusammen. Durch diese Kommunikation lernten sie sich besser kennen, ihren Charakter, ihre Gewohnheiten, ihre Interessen. Durch eine gesunde Neugier und offenes Reden kamen sie sich gegenseitig sehr nahe und zu einer tieferen Beziehung.
Weihbischof Tseng schreibt über den Kurs:
«Es handelte sich um zwischenmenschliche Kommunikation aus einem theologischen Gesichtswinkel: Nachdem wir die Schwerpunkte festgestellt hatten, durften wir entdecken und einüben, wie man kommuniziert. Es waren nicht einfach Vorträge, sondern jedes Thema wurde diskutiert und ausgetauscht. Dieser Kurs in Kommunikativer Theologie hat uns viel Inspiration gebracht. In früheren pastoralen Kursen hat man uns vor allem gezeigt, wie man Gott näher kommt, aber nicht wie man unser Gegenüber in der Pastoral verstehen lernt. Dieser Workshop hilft uns zu lernen, wie man das Gegenüber unserer Seelsorgetätigkeit besser verstehen und wie man mit ihm besser kommunizieren kann.»
«Wenn wir in Schwierigkeiten sind, gehen wir in unserm Gebet zu Gott, aber oft beherrschen wir die Kommunikation nicht; vor allem wir Ureinwohner sind nicht so gut, wenn es darum geht, uns verständlich auszudrücken. Natürlich sieht Gott ins Herz des Menschen, ihm geht es nicht um schöne Worte. Wenn wir aber lernen, Gott gegenüber unser Herz zu öffnen, mit ihm zu kommunizieren, in unserer persönlichen Spiritualität zunehmend zu wachsen, und diese kommunikative Methode in unserer missionarisch-pastoralen Arbeit anzuwenden, wissen wir auch, wie wir unsere Gläubigen führen können. Vor allem Katechisten müssen diese kommunikative Methode lernen, was nicht nur zum spirituellen Fortschritt der Gläubigen führt, sondern sie auch ermutigt, unsern Glauben mit andern zu teilen.»
Sr. Hong Enrou, eine Novizin der diözesanen Martha-Schwestern, nennt den Kurs ein Fest des Lebens, einen Austausch des Lebens, in dem sie jeden Schritt der urchristlichen Gemeinde miterleben konnte. Unter der Führung des Heiligen Geistes seien alle in der Liebe Gottes zu einem Leib zusammen gewachsen.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die SMB mit diesen Kursen weitermachen soll. Am liebsten möchten sie nächstes Jahr selber noch einmal kommen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pastoralseminars in Taidong in Taiwan.