Plötzlich ging ein Fünf-Amsel-Geschrei los

SMB-Mitglied Walter Schurtenberger freundet sich mit einem Buchfink an, der ihn um Hilfe gegen eine Elster bittet.

26.09.2024

Autor: Walter Schurtenberger SMB

Ich wohne im «iB14», dem einstigen Missionshaus 2 von Immensee, im fünften Stock. Es ist Dienstag, 2. Juli 2024, 13 Uhr, und ich bin in meinem Zimmer am Fernsehen.

Plötzlich höre ich draussen ein Vogel-Kriegsgeschrei und eile ans Fenster. Unten am Parkplatz bei der Sportanlage sind in der Baumkrone des kleinen Ahorns fünf Amseln und verteidigen sich gegen eine Elster. Ich mische mich ein und klatsche laut mit den Händen, um ihnen zu helfen und den Räuber zu verjagen. Endlich verzieht sich die diebische Elster und fliegt in den nächsten Baum hinüber. Es ist 13.30 Uhr, fast eine halbe Stunde lang hat der Kampf gedauert.

Dieser Buchfink pickte an die Glastüre des Balkons von SMB-Mitglied Walter Schurtenberger, um Hilfe zu holen.

Nach diesem schrecklichen Ereignis lege ich mich etwas hin zur Siesta. Wie ich wieder erwache, trete ich auf den Gang in unserem Stockwerk hinaus. An dessen Ende ist der kleine Balkon. Es ist nun 14 Uhr.

Ein wunderschöner Buchfink pickt an die Glastüre des Balkons. Ich beobachte, und mir ist, als wollte er mir etwas mitteilen. Über zwei Stunden tut er so, bis es mir einzuleuchten beginnt, das könnte wohl mit der aggressiven Elster zu tun haben.

Ich fahre mit dem Lift hinunter zum Park- und Sportplatz und finde – oh Schreck – zwei junge Buchfinken tot im Gras. Die übrigen sind wohl von der räuberischen Elster gefressen worden. Ich hole den Fotografen Fritz Weber herbei, damit er den Vorfall dokumentiere.

Noch um 20 Uhr am selben Abend ist der Buchfink an der Glastüre des Balkons zu sehen. Ich glaube, wir beide kennen uns schon seit zwei Jahren. Wir haben eine Beziehung zueinander.

Am andren Tag, dem 3. Juli, ist der Vogel weg. Er wird sich wieder zeigen, gewiss. Im Winter, mit seinen wunderschönen Farben.

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