Walter Kirchschläger
Missionarische Präsenz
Kennzeichen eines christlichen Lebensentwurfs – Fromm-Verlag 2024, 256 S.
Das Buch umfasst neben den Würdigungen anlässlich der Vernissagen der Publikationen «Verändern und nicht vertrösten» (Ernstpeter Heiniger SMB) und «Jakob Hilber unterwegs auf dem Fuji Jumbo 175» (Josef Meili SMB) Vorträge bei den Ingenbohler Schwestern, beim Franziskanischen Dachverband, beim Kath. Akademikerverband Österreichs, beim Schweiz. Kath. Missionsrat, bei der Senioren-Universität Luzern u. a.
Das Umschlagbild des Buches «Begegnungen im Regionalhaus der Missionsgesellschaft Bethlehem in Taitung (Taiwan) im Februar 2010». Foto: Walter Kirchschläger
Das Umschlagbild «Begegnungen im Regionalhaus der Missionsgesellschaft Bethlehem in Taitung (Taiwan) im Februar 2010» (Foto: Walter Kirchschläger) wird in der Einführung in den entsprechenden Zusammenhang gestellt. Walter Kirchschläger schreibt dazu:
«Im Kontext der Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB) ist mir die Wortverbindung ‹missionarische Präsenz› seit dem letzten Jahrzehnt des 20. Jh. kontinuierlich als Umschreibung für die eigene Tätigkeit und das Verständnis derselben begegnet. Insbesondere in einer Phase der Missionsgesellschaft, während der angesichts des ausbleibenden Nachwuchses an einen Rückzug aus Missionsgebieten gedacht werden musste, hat das Modell einer ‹missionarischen Präsenz› als Grundverständnis christlicher Berufung an Bedeutung gewonnen. Denn diese Lebenshaltung ist nicht auf sogenannte Missionsgebiete fokussiert. Da die pilgernde Kirche ihrem Wesen nach ‹missionarisch› ist und so an der trinitarischen Sendung des einen Gottes Anteil hat, ist diese ‹gesendete› Präsenz christlichen Lebens überall dort notwendig, wo christlich geprägte Menschen in der heutigen multikulturellen Welt leben.
Die von der SMB im Rahmen ihrer Tätigkeit in Taiwan praktizierte ‹Präsenz› hat aufgrund mehrerer Begegnungen mit Missionarinnen und Missionaren, die meine Frau und ich gemeinsam insbesondere im Raum von Kaohsiung und Taitung erleben konnten, unser Kirchenverständnis erheblich geprägt. Dies gilt auch für das theologische Arbeiten und Denken über Christ(in)-Sein und Kirche. Zugleich mag es begründen, warum in diesem Buch Beiträge aus unterschiedlichem Kontext unter diesem Titel zusammengeführt werden …
Die verschiedenen Texte wollen kleine Bausteine und Anregungen dafür sein, wie ‹missionarische Präsenz› immer nachhaltiger zu einer Leitidee des persönlichen Lebens und der eigenen Praxis in der Kirche werden kann. Zugleich soll damit auch daran erinnert werden, dass diese christliche Lebensmaxime, die wir gerade einüben, ohne die Vertiefung und Weiterführung des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht möglich ist – auch wenn diese Kirchenversammlung bald 60 Jahre hinter uns liegt. Denn ihre Dynamik, also ihre geistgewirkte Prägung, ist auch heute – wie Bischof Franziskus betont hat – ‹unumkehrbar›.»
Die verschiedenen Beiträge des Buches sind ein Leitfaden für die Praxis eines christlichen Lebensentwurfs, wie dies der Titel anzeigt, biblisch kompetent fundiert und in die Zukunft gerichtet. Das Buch ist sehr empfehlenswert!
Walter Kirchschläger (rechts) hielt an der Buchvernissage von Josef Meili (links) im Oktober 2023 in der Hauptkapelle des Missionshauses Bethlehem die Laudatio.
Weiterführende Links
- Buch: Jakob Hilber unterwegs auf dem Fuji Jumbo 175 (Link)
- Buch: Im Blumengarten von Bruder Augustin Büchel SMB (Link)
- Josef Lenherrs Feldforschungen indigener Musik aus Taiwan finden Beachtung (Link)
- Interview Josef Meili: «Wachsen lassen und warten können» (Link)
- Alles über die Mission der SMB in Taiwan (Link)